Manuelle Lymphdrainage und Ödemtherapie

Was ist Manuelle Lymphdrainage MLD

Die Manuelle Lymphdrainage ist eine sanfte Form der Massage, die das Lymphsystem im ganzen Körper unterstützt und anregt. Durch die spezielle Grifftechnik und Systematik wird der Lymphabfluss gefördert und der Abtransport der überschüssigen Gewebeflüssigkeit angeregt. MLD verbessert und unterstützt den Heilungsprozess bei allen Erkrankungen die mit Wasseransammlungen im Körper einhergehen. Das Anwendungsspektrum reicht von der wohltuenden Wellnessbehandlung bis zur komplexen physikalischen Entstauungstherapie.

Was das Lymphsystem für uns tut

Das Lymphgefässsystem ist neben dem Blutgefässsystem eines der Reinigungssysteme des menschlichen Körpers. Ein intaktes Lymphsystem ist von grosser Bedeutung für das Immunsystem. Mit der Lymphflüssigkeit, der Lymphe, werden die Abfallprodukte des Stoffwechsels, z.B. abgestorbene Zellen und Eiweisskörper, gesammelt und abtransportiert.

Darüber hinaus werden Giftstoffe und Krankheitserreger über die Lymphe in die rund 600 Lymphknoten transportiert und dabei unschädlich gemacht –
Entgiften und Immunabwehr sind zentrale Punkte des Lymphsystems.

Wirkung der MLD

MLD wirkt entstauend, entgiftend, entschlackend, entspannend, schmerzlindernd und stärkend auf das Immunsystem.

Kompressionstherapie

Bei ausgeprägten lymphatischen Erkrankungen (Stauungen) wird MLD mit Kompressionstherapie (Kompressionsbandagen oder massgefertigte Kompressionsstrümpfe), Hautpflege und spezieller Bewegungstherapie kombiniert und unter dem Begriff Komplexe Physikalische Entstauungstherapie zusammengefasst.
Die Kompressionsbandagierung ist ein wichtiges Mittel zur Entstauung und Reduzierung des Ödems und erfolgt im Anschluss an eine MLD. Die Bandagierung wird so lange durchgeführt, bis das Ödem sich nicht mehr weiter reduzieren lässt und danach Kompressionsstrümpfe angemessen werden können.

Wirkung der Kompressionstherapie

Sie dient zur Erhöhung des Drucks im Gewebe. Dadurch tritt weniger Flüssigkeit aus den Blutkapillaren ins Gewebe über. Zudem verteilt sie die Gewebsflüssigkeit über eine grössere Fläche,
wodurch wesentlich mehr Lymphgefässe an deren Abtransport beteiligt werden. Sie schafft somit alternative Wege für den Lymphtransport.

Auch verbessert sie die Funktion der Klappen und die Strömungsgeschwindigkeit in den Lymphgefässen und Venen und damit den Lymphtransport und den Rückfluss des venösen Blutes zum Herzen.
Intensiviert wird dieser Effekt in Verbindung mit Bewegung.
Die Kompression bildet ein Widerlager gegen den von den Muskeln erzeugten wechselnden Innendruck im Gewebe, wodurch die Wirkung der Muskel- und Gelenkpumpen erheblich verbessert wird.

Die Kompressionstherapie regt auch die Mikrozirkulation des Blutes in der Haut an und intensiviert dadurch den Stoffaustausch der einzelnen Zellen im Gewebe.
Der erhöhte Innendruck im Gewebe verringert den Abstand zwischen den Blutkapillaren und den Zellen („Transitoder Diffusionsstrecke“).
Dadurch können die Zellen besser mit lebenswichtigen Stoffen versorgt und von Abfallprodukten befreit werden.

Anwendungsgebiete der MLD

  • Primare Lymphödeme
    • (angeborene Fehlentwicklung des Lymphsystems)
  • Ödeme nach Krebsoperationen mit Entfernung der Lymphknoten
  • Vor- und nach Operationen, z.B. Huft-, Knieoperation
  • Traumatisch bedingte Ödeme
    • z.B.Luxationen, Frakturen, Hämatome
  • Sudeck Dystrophie
  • Lipodem und Lipo-Lymphödem
    • (krankhafte Fettgewebevermehrung)
  • Phlebödem, durch Venenerkrankungen enstanden
  • chronische venöse lnsuffizienz, Krampfadern, offene Beine
  • rheumatischen Erkrankungen, z.B. Fibromyalgie
  • lmmobilitatsödeme, z.B. MS oder Hemiplegie
  • Schwangerschaftsödem
  • Narbenbehandlungen
  • Hauterkrankungen
    • z.B. chronische Ekzeme

Unterstüzend bei:

  • Schleudertrauma
  • Migräne
  • chronische HNO-Erkrankungen
    • z.B. Sinusitis
  • Allergien
    • z.B. Heuschnupfen
  • lmmunschwäche
    • wie häufige Erkältungen, Angina
  • Verdauungsprobleme (Darmträgheit)
  • Entschlackungskuren